AfA Baden-Württemberg

Mehr Langzeitarbeitslose in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung

Veröffentlicht am 19.08.2015 in Pressemitteilungen

"Das Landesprogramm zur beruflichen Wiedereingliederung von langzeitarbeitslosen Menschen des Arbeits- und Sozialministeriums Baden-Württemberg zeigt Erfolg: Mehr als 900 Langzeitarbeitslose konnten wieder in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse vermittelt werden", betont der AfA-Landesvorsitzende Udo Lutz. Eine Evaluation des Instituts für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik (ISG) und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) habe dies kürzlich bestätigt. Ministerin Katrin Altpeter MdL hatte den in seiner Art bundesweit einzigartigen "Passiv-Aktiv-Tausch" vor zwei Jahren in Baden-Württemberg eingeführt.

Das innovative Programm setzt darauf, Arbeit statt Arbeitslosigkeit zu finanzieren: Leistungen, die Langzeitarbeitslose sonst „passiv“ für ihren Lebensunterhalt bekommen (Hartz IV, Kosten für Unterkunft und Heizung) werden umgewandelt in Zuschüsse für Arbeitgeber, die den Langzeitarbeitslosen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung anbieten und so deren Arbeitsleistung aktivieren. Eine intensive sozialpädagogische Betreuung soll den „Drehtüreffekt“ – wonach viele Arbeitslose, die eine Stelle auf dem ersten Arbeitsmarkt gefunden haben, oft zu schnell wieder bei Hartz IV landen – verhindern.

"Besonders erfreulich ist, dass mehr als die Hälfte der Arbeitsplätze von der freien Wirtschaft, also auf dem ersten Arbeitsmarkt, angeboten werden", so Udo Lutz weiter. "Damit ist das Modellprogramm deutlich erfolgreicher als bestehende Programme des Bundes, die selten einen nachhaltigen Erfolg aufzuweisen haben. Die Teilnehmenden finden sich allzu oft schnell wieder in der Arbeitslosigkeit wieder", unterstreicht AfA-Vorstandsmitglied Raphael Pfaff.

Jetzt gelte es, auch im Bund eine grundlegende Reform der Arbeitsmarktinstrumente für Langzeitarbeitslose anzugehen. Deshalb begrüßt es die AfA, dass sich Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles jetzt nach Jahren des Stillstands unter der vorherigen Bundesregierung an die dringend erforderliche Weiterentwicklung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente macht.